Yéral Dicko lernt Partnerschulen in Lörrach, Wuppertal und Düsseldorf kennen

Auch der zweite Teil der Deutschlandreise von Yéral Dicko führte zu vielen interssanten Begegnungen. Bei einem Besuch in Lörrach lernte er die Schüler, Lehrer und Eltern kennen, die sich für eine Solaranlage auf dem Dach der Freien Evangelischen Schule Lörrach engagiert haben. Mit den Einnahmen aus diesem Projekt konnte auch eine Solaranlagen in der burkinischen Schule Debere-Ling finanziert werden. Bei der Besichtung der 11-kWp-Anlage in Lörrach erfuhr Yéral Dicko, wie die Schüler mit einem schweißtreibenden Spendenlauf und vielen weiteren Aktionen das Projekt ermöglicht hatten. Auch war Yéral Dicko einen ganzen Schultag in verschiedenen Klassen von Stufe 7 bis 11 zu Besuch. Er berichtete von seinen letzten Reisen zu der Partnerschule Debere-Ling und erzählte den Schülern vom Schulalltag in einer burkinischen Grundschule. Das Interesse der Schüler war enorm und sie hatten sehr viele Fragen an Herrn Dicko. Worauf schreiben die Schüler in der Schule? Gibt es in der Schule auch Sportunterricht? Wie sehen in der Schule die Toiletten aus? Was für Kleidung tragen die Schüler? Wie sehen die Wohnhäuser aus? Welche Religion haben die Menschen in Debere-Ling? Wie ist das Familienleben in Burkina Faso? Gibt es Polygamie? Bei einem Besuch im Musikunterricht erzählte Herr Dicko den Schülern von der Bedeutung von Musik in der burkinischen Gesellschaft. Er erklärte, wie die traditionelle Musik in Familien von Generation zu Generation weitergegeben wird und was die Hintergründe bestimmter Tanzrituale sind.

  

Ein weiterer Besuch bei einer unserer Partnerschulen führte Herrn Dicko nach Wuppertal an die Gesamtschule Else Lasker-Schüler. Hier wurde er von der Schulleiterin Dorothee Kleinherbers-Boden und der Lehrerin Marina Palm herzlich empfangen. Schon bei einer Besichtigungstour durch die Gebäude der Schule kam er mit vielen Schülern und Lehrern ins Gespräch. Als er dann in einigen Klassen im Unterricht zu Besuch war, reichte die Zeit nicht aus um alle Fragen der Schüler zu beantworten. Einige Schüler schrieben ihre Fragen deshalb auf Zettel und baten Herrn Dicko um eine Antwort per Email. Die Else Lasker-Schüler Gesamtschule möchte die Partnerschaft mit dem burkinischen Dorf Karaba weiter fördern und sich auch in Zukuft für einen kulturellen Austausch zwischen Burkina Faso und Deutschland engagieren. Dazu gibt es bereits viele Ideen, von einem Filmfestival für Schüler bis zu einem Schüleraustausch. Die Realisierung diese Pläne birgt große Herausforderungen, doch ein Ziel zu haben ist schonmal ein guter Anfang.

Nach einem anstrengenden Schultag blieb zum Glück auch noch Zeit für eine Fahrt mit der Wuppertaler Schwebebahn. Generell haben die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland Herrn Dicko sehr beeindruckt. Ob ICE oder U-Bahn, die Effizienz des schienengebundenen Personentransports wurde ihm sehr schnell deutlich. Auch wenn die Deutsche Bahn unter Einheimischen nicht gerade für ihre Pünktlichkeit berühmt ist, so ist allein die Existenz eines minutengenauen Fahrplans für einen Burkinabe erstaunlich. Mit der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel sind aber natürlich auch einige Fußwege verbunden. Zusammen mit dem kalten Winterwetter machte dies die Reise für Herrn Dicko teilweise anstrengend. In Ouagadougou nutzen die meisten Menschen Mofas und Motorräder und man fährt üblicherweise direkt von Haustür zu Haustür. Außerdem sind mehrstöckige Häuser in Ouagadougou noch relativ selten. "In den drei Wochen in Deutschland bin ich mehr gelaufen, als in den letzten drei Jahren in Burkina!", stellte Herr Dicko fest.

  

Weitere Stationen auf der Reiseroute waren ein Besuch am Humboldt-Gymnasium Düsseldorf, dem Spender für die Solaranlage in Saya, und ein Treffen mit den SEWA-Mitgliedern Gero Trost, Stefan Haussner und Nils Goldbeck in Köln. Nach einem privaten Besuch in Belgien ging es dann weiter nach Karlsruhe/Ettlingen, wo in der Ausländerbehörde noch die Visaformalitäten erledigt werden mussten.

Am 26. Januar startete Yéral Dicko schließlich vom Flughafen Frankfurt in Richtung seines Heimatlandes. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Menschen bedanken, die daran beteiligt waren, dass er so viele schöne Erinnerungen aus Deutschland mitgenommen hat. Die Projekte unseres Vereins werden mich Sicherheit davon profitieren, dass Yéral Dicko nun auch die deutsche Seite unserer Entwicklungszusammenarbeit kennengelernt hat.

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