Mission-Statement: Solares Licht für eine bessere Bildungssituation in Burkina Faso!
Problem
Bildung ist für die selbstständige Entwicklung eines Landes von größter Bedeutung. In vielen Dörfern in Burkina Faso gibt es inzwischen Grundschulen und immer mehr Eltern schicken ihre Kinder zur Schule, da sie die Chancen, die eine gute Ausbildung bietet, verstehen. Dennoch ist die Analphabetenquote in Burkina Faso mit ca. 75 % sehr hoch. Es gibt verschiedene Gründe, warum nur wenige Kinder eines Dorfes eine vollständige Grundschulbildung erlangen können: Für manche ist die nächste Schule einfach zu weit entfernt, viele Eltern können das Schulgeld nicht finanzieren oder brauchen die Kinder für die tägliche Feldarbeit.
Für die Kinder, die bereits eine Schule besuchen können, ist es schwer, sich auf den Unterricht oder auf Prüfungen vorzubereiten, da es abends bereits ab 18 Uhr dunkel wird und Petroleumlampen die einzige Möglichkeit der Beleuchtung sind. Petroleumlampen sind allerdings teuer und ihr dunkles Licht und ihr Ruß sind gesundheitsschädlich. Auch die Lehrer können sich abends nicht gut vorbereiten – darunter leidet die Qualität des Unterrichts. All dies führt zu geringeren Abschlussquoten.
Programmidee
Eine einfache Photovoltaikanlage kann ein oder zwei Klassenräume zuverlässig jeden Abend für bis zu 6 Stunden beleuchten. Dadurch wird die Dorfschule auch in den Abendstunden ein Ort des Lernens. Die Schüler können Hausaufgaben machen und die Lehrer können sich auf den Unterricht des nächsten Tages vorbereiten. Auch die Dorfbevölkerung profitiert von der Anlage: Dank der solaren Beleuchtung können abends Alphabetisierungskurse für Erwachsene angeboten werden.
Außerdem kann die beleuchtete Schule für Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft, wie z.B. Versammlungen, Wahlen oder Jahresfeiern, genutzt werden.
Abendliches Licht in ländlichen Regionen ist ein deutliches Zeichen und Symbol für Entwicklung. Die Menschen sind stolz auf diesen Fortschritt und somit werden mehr Eltern für die Bedeutung von Bildung sensibilisiert und schicken ihre Kinder in die Schule.
Eine Solaranlage für eine Schule kann also Kindern das Lernen erleichtern, die Qualität des Unterrichts verbessern und den Zugang zu Bildung ausweiten.
Bei einer Schulpartnerschaft zwischen einer deutschen und einer burkinischen Schule profitieren auch die deutschen Schüler von dem Projekt: Durch eine ausführliche Dokumentation und die individuelle Erstellung von Informationsmaterial, sowie einem Briefaustausch kann den Schülern ein direkter Bezug zu „ihrem“ Projekt im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit ermöglicht werden. Der Unterricht zum Themenkomplex „Dritte Welt“ kann dadurch viel spannender gestaltet werden.
Ziele des Programms
- Verbesserung der Chancen auf Bildung in Burkina Faso
- Verbesserung der Qualität der Schulausbildung in Burkina Faso
- Förderung von Schulen als politische und kulturelle Zentren von Dörfern
- Förderung des Informationsaustausch zwischen deutschen und burkinischen Schülern
- Deutschen Schülern ermöglichen, an einem konkreten Projekt im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit mitzuwirken und sich mit bestehenden Problemen in der sog. „Dritten Welt“ auseinanderzusetzen
Geschichte des Programms
Im Jahr 2000 hat SEWA die erste Schule in Burkina Faso elektrifiziert. In den darauf folgenden Jahren hat SEWA bei den ersten Elektrifizierungsprojekten viele Erfahrungen gesammelt und konnte daraufhin den Projektablauf verbessern. So werden heute z.B. die teuren Solarpaneele auf dem Dach in speziellen Halterungen fest geschweißt und somit gegen Diebstahl geschützt. Außerdem legt SEWA Wert auf eine umfassende Projektverfolgung. Jede Projektschule wird vor der Elektrifizierung vorbesucht und nach der Elektrifizierung mindestens drei Mal in regelmäßigen Abständen nachbesucht. Bis heute hat SEWA zusammen mit deutschen und burkinischen Projektpartnern 55 Schulen in Burkina Faso mit Solaranlagen ausgestattet. Unsere Projektschulen weisen eine deutliche Erhöhung der Abschlussquoten vor.
Durchführung des Programms
Eine Schulelektrifizierung führt SEWA immer in Zusammenarbeit mit einem deutschen Projektpartner, z.B. einer Schule, einem Verein oder einer Firma durch. SEWA sucht eine geeignete burkinische Schule, erstellt eine Projektskizze, kümmert sich um die Sensibilisierung der Verantwortlichen vor Ort und organisiert die Installation der Solaranlage. Die technischen Arbeiten werden von der burkinischen Elektronikfirma MicroSow durchgeführt – dadurch werden lokale Arbeitsplätze in der Zukunftsbranche Solarenergie gesichert. Das Team von SEWA Burkina begleitet auch nach der Installation den Projektverlauf durch regelmäßige Nachbesuche. So überzeugen wir uns bei jeder Schule persönlich vom Erfolg des Projekts. Die Ergebnisse des Projekts werden ausführlich dokumentiert. Der deutsche Projektpartner übernimmt die Finanzierung des Projekts. Die Projektkosten für die Elektrifizierung einer Schule belaufen sich auf insgesamt ca. 3 000 €.
Nach der Elektrifizierung übernimmt die burkinische Schule die Verantwortung für die Solaranlage und verpflichtet sich, Geld für die Instandhaltung und evt. anfallende Reparaturen, wie z.B. den Austausch defekter Lampen, zurückzulegen.
Ihre Hilfe
Werden Sie Projektpartner für die Elektrifizierung einer burkinischen Schule! Selbstverständlich dokumentieren wir unsere Projekte ausführlich mit Berichten, Fotos und einem Projektfilm. Wir stellen Ihnen Materialien zur Verfügung, die Sie zur Kommunikation Ihres Engagements nutzen können. Bei Partnerschaften zwischen einer deutschen und einer burkinischen Schule kann das von uns nach individueller Absprache erstellte Informationsmaterial auch gut im Unterricht eingesetzt werden, z.B. um einen plastischen Bezug im Themenkomplex "Entwicklungsländer" herzustellen. Gerne können auch persönliche Kontakte zu den burkinischen Schulen hergestellt werden.
Ansprechpartner
Nils Goldbeck (Projektmanager)
E-Mail: nils.goldbeck@solar-afrika.de